Die Wurzeln der argentinischen Dogge führen Interessierte in eine längst vergangene Zeit zurück. Der Dogo Argentino findet sich im Jahre 1960 erstmals in Europa, stammt aber ursprünglich aus Argentinien. Um das Jahr 1920 entstanden dort die ersten Versuche von Züchtungen durch Antonio Nores Martinez.
Antonio Nores Martinez gilt als erster Züchter des Dogo Argentino
Als Ziel der Züchtung galt ein Jagdhund, der zeitgleich auch als ein Familienhund und Wachhund eingesetzt werden konnte. Er sollte zum einen spursicher sein und andererseits auch über eine große Ausdauer verfügen. Zunächst spielten folgende Hunderassen bei Martinez eine bedeutende Rolle:
- Foxhounds
- Irish Wolfhounds
- Pointer
- Beagles
- Scottish Deerhounds
- Setter
Martinez war mit den ersten Ergebnissen allerdings nicht zufrieden. Weitere Kreuzungen mit spanischen Laufhunden und Cordobeser Doggen fanden statt, die sich erfolgsversprechender gestalteten. Nach dem Tod von Antonio Nores Martinez wurden die Züchtungen vom Bruder und den Söhnen fortgeführt. Im Jahre 1954 lies der Bruder, Dr. Augustin Nores Martinez, Hunde aus seiner Zucht erstmalig registrieren.
Gezüchtet wurde mit dem Irish Wolfhound, dem English Bulldog sowie dem Deutschen Boxer. Der Durchbruch erfolgte schließlich mit der gefleckten Deutschen Dogge. Den eleganten Körperbau erhielt die Rasse durch den Pointer. Ebenso spielte ein Bullterrier sowie eine Bordeaux Dogge eine große Rolle bei der Züchtung.
Um schließlich einen weißen Hund zu züchten, was für den Einsatz bei der Jagd wichtig war, wurde die Züchtung mit einem Mastin de los Pirineos vervollständigt. Zu der weißen Farbe kam dann auch noch ein stärkerer Kochnenbau.
Im Jahre 1965 war es dann soweit und auf einer Hundeausstellung, in der Hauptstadt von Argentinien, konnte der Dogo Argentino als Schutzhund vorgestellt werden.
Athletischer Körperbau und trotzdem elegant
Der Körperbau des großen Hundes zeigt sich athletisch, elegant und kräftig ohne jedoch riesig zu wirken. Er verfügt über eine kräftige Muskulatur und die Proportionen seines Körpers wirken sehr harmonisch. Außerdem hat der Dogo Argentino einen kräftigen Kopf und einen ebenso kräftigen Hals und seine Ohren zeigen sich in der Regel in hängender Form. Beim Gehen zeigt er sich selbstsicher und ruhig sowie mit einer gezielten und schnellen Reaktion.
Hündinnen erreichen eine Widerrichtshöhe von etwa 65 Zentimetern, Rüden 62 bis 68 Zentimeter. Das Gewicht des Dogo Argentinos beläuft sich auf etwa 36 bis 45 Kilogramm. Das Fell der Tiere zeigt sich kurz und glatt sowie in reinweißer Farbe. Einzig im Kopfbereich können sich dunkle Flecken zeigen. Außerdem präsentieren sich die Augen und die Nase in Schwarz. Je nach klimatischen Begebenheiten ist das Fell unterschiedlich dicht.
Gesundheitliche Risiken
Alle Hunde, die über ein weißes Fell verfügen, haben gewisse gesundheitliche Risiken. Kommt noch eine schwächere Pigmentierung der Haut hinzu, ist die Gefahr für erbliche Defekte in erhöhtem Maße gegeben. Es können bestimmte Hauterkrankungen auftreten, außerdem kann es zur Taubheit oder zu Seestörungen kommen.
Wer sich für die Haltung eines Dogo Argentinos interessiert, sollte bei der Auswahl des Züchters sehr umsichtig sein.
Charaktereigenschaften der argentinischen Dogge
Der Dogo Argentino gilt als ein sehr freundlicher und fröhlicher Artgenosse, der sich fremden Menschen gegenüber eher misstrauisch zeigt. Er wirkt sehr natürlich, ist anspruchslos, wachsam und bellt wenig. Dennoch ist er sich seiner Kraft immer bewusst und anderen männlichen Hunden gegenüber als unverträglich einzustufen. Wird er auf der Jagd eingesetzt, zeigt sich der Dogo Argentino als ein kampfgewöhnter Gefährte der sich schlau und mutig präsentiert.
Ein Dogo Argentino darf charakterlich niemals ein aggressives Verhalten zeigen, daher ist eine frühe und konsequente Erziehung nötig. Er verfügt über eine sehr dominante Veranlagung und zeigt sich anderen Hunden gegenüber immer sehr kampfbereit. Der selbstbewusste Hund benötigt, neben einer konsequenten Erziehung, auch eine sehr konsequente Führung. In manchen Ländern wird der Dogo Argentino als Listenhund geführt.
Er eignet sich prinzipiell nur für aktive und sportliche Menschen, die für Unternehmungen ausreichend motiviert sind.
Der Dogo Argentino als Jagdhund und Fährtenhund
Er wurde einst als Jagdhund für Großwild gezüchtet und kommt auch heute noch, in seiner Heimat Argentinien, bei der Jagd zum Einsatz. Besonders bei der Wildschweinjagd ist der Dogo Argentino ein gern gesehener Begleiter. Gerade bei der Jagd in Argentinien sind meist immer mehrere Hunde im Einsatz. Da hier eine Zusammenarbeit von mehreren Tieren gefordert ist, darf der Dogo Argentino keinesfalls über ein aggressives Verhalten verfügen. Eine friedliche Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tieren muss gewährleistet sein.
Des Weiteren wird der Dogo Argentino auch als Fährtenhund ausgebildet, da er über einen genialen Geruchsinn verfügt. Ebenso findet man diese Hunderasse auch beim Turnierhundesport oder auf dem Agilityplatz.
Auch als Familienhund ist der Dogo Argentino ein treuer Begleiter. Er zeigt sich verlässlich, gutmütig und ruhig. Im Gegenzug braucht er viel Zuwendung und einen freundlichen Besitzer, der ihn konsequent zu führen versteht und verantwortungsbewusst ist. Er verträgt keinerlei Arten von Grobheit und ist auch nicht für die Haltung im Zwinger geeignet.
Des Weiteren braucht ein Dogo Argentino eine Familie, die bereit ist für zahlreiche Unternehmungen und für die Schaffung von einer Vielzahl an Bewegungsanlässen. Ebenso ist ein sehr enger Kontakt zur Familie wichtig. Erfährt der Dogo Argentino eine konsequente sowie liebevolle Erziehung und Führung, zeigt er sich als ein durchaus verlässlicher Wach- und Familienhund, der sich immer und überall für die Familienmitglieder einsetzt und sie gegebenenfalls auch zu jeder Zeit verteidigt.
Der sehr anhängliche und intelligente Hund ist außerdem sehr kinderfreundlich und wird nicht selten bis zu 14 Jahre alt.
Verfügt der Hund über ein angeborenes aggressives Verhalten, benötigt er in jedem Fall eine Erziehung von einem sehr erfahrenen Hundetrainer. Meist ist ein ausgeprägtes aggressives Verhalten jedoch nur bei Alpha-Tieren zu erwarten.
In Österreich teilweise auf der Rasseliste
Wer sich für die Anschaffung eines Dogo Argentino interessiert, sollte Folgendes wissen: In Vorarlberg, Wien und Niederösterreich steht der Dogo Argentino auf der Rasseliste, was heißt, dass er als gefährlicher Hund eingestuft ist. Bei dem Halten von Hunden, die gelistet sind, gelten in der Regel in zahlreichen Gemeinden eigene Bestimmungen. Für Hunde, die in Niederösterreich auf der Rasseliste vermerkt sind, gilt beispielsweise das verstärkte Hundehaltegesetz und auch die Hundeabgabe ist höher als bei nicht gelisteten Hunden.
In Wien hingegen müssen Halter von gelisteten Hunden einen sogenannten „Hundeführerschein“ vorweisen und für Hundehalter, die in Vorarlberg leben, gilt die Bewilligungspflicht.
In manchen Gemeinden müssen Hundehalter eines Dogo Argentinos außerdem mit der Leinen- und Maulkorbpflicht rechnen.
Mehr auch unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Dogo_Argentino , http://www.vdh.de/welpen/mein-welpe/dogo-argentino, http://www.hunde-zone.at/hunderassen/dogo-argentino.html